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Kardinal König-Haus, 1130 Wien

Seminar: Auseinandersetzung und Umgang mit existenziellem Leid

Sinnfragen und Ohnmacht in Versorgungssituationen am Lebensende


„Wer bin ich, wenn ich bin, was ich habe,
und dann verliere, was ich habe?“
Erich Fromm

Mitarbeiter/innen in den Gesundheitsberufen, insbesondere im Kontext von Palliative Care werden täglich durch das Leiden von Patienten herausgefordert. Und: Es braucht Stellungnahme und Umgang, wenn Patient/innen um Hilfe bitten in ihrem individuellen Leiden. Oft werden die Gesundheitsberufe zu unmittelbaren Ansprechpartnern für existenzielle Bilanzen, in der sich Gefühle von Hoffnungslosigkeit und Sinnlosigkeit breit machen. Und die Mitarbeiter/innen werden in
Mitleidenschaft gezogen, wenn bei den Patient/innen Angst, Verzweiflung und Unversöhntheit sich auf allen Ebenen ihres Daseins auswirken.

„Was kann Halt geben, wenn es (fast) nicht mehr auszuhalten ist?“ Die Auseinandersetzung mit diesen Themen und Fragen ist nicht allein aus der Perspektive von Medizin und Pflege zu bearbeiten und zu beantworten, sondern im Chor mit den psychosozialen Berufen.

Philosophie, Theologie, Psychologie und Psychotherapie, aber auch Kunst und Literatur können Beiträge leisten für eine Auseinandersetzung und Orientierung – Bausteine für eine bessere Vorbereitung der Gesundheitsberufe im Umgang mit existentiellem Leid. Ein wesentliches Element der Spurensuche ist für uns die Verbindung von Palliative Care und Logotherapie. Der persönlichen Einstellung und Haltung, dem Menschen- und Weltbild, kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Viktor E. Frankl’s Seinsverständnis beeinflusste Cicely Saunders nachhaltig und fanden Einzug in ihr Palliativkonzept. Cicely Saunders hat den mehrdimensionalen ganzheitlichen Blick auf den Menschen und den Begriff des ‚Total Pain’ geprägt. Wie zeigt sich existenzielles Leiden, welcher Dimension wäre es zuzuordnen – und wie kann eine Auseinandersetzung mit den Patient/innen gelingen? Dazu werden auch Ergebnisse aktueller Forschung vorgestellt und einbezogen.

Wir möchten mit Ihnen gemeinsam den Zusammenhängen von Schmerzen, Symptomen in Krankheitsverläufen und Leid nachgehen. Diese Zusammenhänge zu sehen und zu berücksichtigen ist maßgeblich und entscheidend, wenn es in der Folge um Indikationen für therapeutischeund medizinische Maßnahmen, wie z.B. der palliativen Sedierung und weiteren Begleitungsangeboten geht.

Ziel ist es, zum einen den schillernden Begriff des existentiellen Leidens zu konkretisieren und verschiedene Dimensionen des Umgangs zu entdecken und zu erproben. Dies geschieht in interprofessioneller Begleitung, durch Impulse, Gesprächsrunden, mit unterschiedlichen Seminarmethoden.

Zielgruppe: Mitarbeiter/innen aus dem Gesundheitswesen

Leitung

Dr. Stefan Dinges, Medizinethiker, Theologie, Organisationsberater,
Institut für Ethik und Recht in der Medizin, Koordinator der
Klinischen Ethikarbeit im St. Josef-Krankenhaus, Wien

Manuela Straub, DGKP, Sinnzentrierte Beratung nach Viktor Frankl
(EALP), Trainerin Palliative Care (DGP), Supervisorin & Coach (ÖVS)

Dr. Christoph Gabl, FA für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie,
FA für Pathologie, Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, Leitender Arzt im
Mobilen Palliativteam

Teilnahmebeitrag
€ 150,- inkl. Pausengetränke und Mittagessen

Bildungszentrum der Jesuiten und der Caritas gemeinnützige GmbH
Kardinal-König-Platz 3
1130 Wien

Tel.: +43 1 804 75 93
Fax:  +43 1 804 97 43
office@kardinal-koenig-haus.at