Diätologie in Palliative Care

Diätolog*innen gehören als gesetzlich geregelter Gesundheitsberuf zu den sieben MTD-Berufen und sind die kompetenten Ansprechpartner*innen in allen Bereichen der Ernährung.

Wir übersetzen Ernährungswissenschaft und -medizin in die Praxis. Wir dürfen als einzige Berufsgruppe außer den Ärzt*innen sowohl gesunde Menschen in Ernährungsfragen beraten, als auch Menschen mit diversen Erkrankungen ernährungstherapeutisch betreuen (www.diaetologen.at)

Die Mitarbeit von Diätolog*innen in den interdisziplinären Palliativ- und Hospizteams kann die Qualität der Betreuung deutlich steigern und sowohl Angehörige und Patient*innen als auch Angehörige von anderen Gesundheitsberufen unterstützen und entlasten. Das Wichtigste dabei ist, dass die individuellen Bedürfnisse der Klient*innen immer im Mittelpunkt stehen und die Maßnahmenplanung nur unter Einbeziehung und nur mit Zustimmung der/des Betroffenen erfolgt – ein Grundsatz, der nicht nur in der Palliative Care selbstverständlich sein sollte.

Was können Diätolog*innen zu einer ganzheitlichen Versorgung von Menschen mit palliativem Bedarf beitragen?

  • Die Erhaltung eines individuell adäquaten Ernährungszustandes: Ziel ist ausdrücklich nicht die Erreichung des optimalen Ernährungszustandes oder des errechneten Bedarfs, sondern möglichst mit dem/der Betroffenen festzulegen.
  • Eine beratende Unterstützung bei der Umsetzung einer bedürfnisgerechten Ernährung: Empfehlungen bei Übelkeit, Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Verdauungsproblemen, Kau- und Schluckstörungen u.v.m.
  • Die Verhinderung/Therapie von Mangelernährung: Da eine Mangelernährung die Lebensqualität entscheidend beeinflusst, hat sie in der Ernährungstherapie höchste Priorität. Andere Ziele (optimale Blutzuckereinstellung und andere Stoffwechselparameter, sowie präventive Ernährungsempfehlungen) treten in den Hintergrund.
  • Die fachliche Expertise bei der individuellen Entscheidung über Beginn, Anpassung und/oder Beendigung einer enteralen Ernährungstherapie.
  • Die Unterstützung bei der Entwicklung eines bedürfnisorientierten Speisenangebotes für palliative Bewohner*innen: Wunschkost im Rahmen der Möglichkeiten - durch angepasste Strukturen im Verpflegungsbereich kann die erforderliche Flexibilität erreicht werden.
  • Die fachliche Beurteilung und Beratung als Schutz vor nicht wissenschaftlichen bzw. die Lebensqualität einschränkenden oder sogar gesundheitsschädlichen „Diäten“.
  • Die laufende Aktualisierung von Fachwissen sowie die Kenntnis über aktuelle ernährungstherapeutische Möglichkeiten in den interprofessionellen Teams.