Grußworte Kongresspräsidium
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
herzlich Willkommen zum 9. Österreichischen Interprofessionellen Palliativkongress der Österreichischen Palliativgesellschaft. Es ist uns eine große Freude und besondere Ehre, Sie wieder in Graz begrüßen zu dürfen. Der 1. Palliativkongress der Österreichischen Palliativgesellschaft fand 2004, also vor 22 Jahren, ebenfalls in Graz statt.
Seitdem hat sich im Bereich der Palliativversorgung in Österreich viel getan. Die Palliativ- und Hospizlandschaft ist in vielerlei Hinsicht größer, bunter und vielfältiger geworden. Unter dem Motto „Vielfalt verankern“ möchten wir deshalb gemeinsam über die ethischen, fachlichen und organisatorischen Herausforderungen und Chancen sprechen, die diese Vielfalt mit sich bringt.
In einer Gesellschaft, die zunehmend vielfältiger wird – sei es durch unterschiedliche kulturelle, soziale oder gesundheitliche Hintergründe – wird es immer wichtiger, unsere Ansätze in der Palliative Care flexibel und inklusiv zu gestalten. Die Auseinandersetzung mit dieser Vielfalt stellt uns vor neue Fragen: Wie können wir die Bedürfnisse von Menschen mit unterschiedlichen Lebensgeschichten und Werten in der Palliativversorgung besser verstehen und berücksichtigen? Unter welchen Voraussetzungen gelingt es uns in Palliative Care, allen Patientinnen und Patienten eine umfassende, fürsorgliche und fachkompetente Betreuung und Behandlung zukommen zu lassen?
Das Thema „Vielfalt verankern“ bedeutet für uns mehr als nur die Berücksichtigung verschiedener kultureller oder ethnischer Hintergründe. Es geht um die Anerkennung und das Verständnis der einzigartigen Lebenswege jedes Einzelnen und die Gewährleistung einer Versorgung, die diese Vielfalt als Stärke begreift und fördert. Theodor W. Adorno sagte: „Die Wertschätzung von Vielfalt bedeutet, ohne Angst verschieden sein zu können.“
Wir stehen an einem Wendepunkt, an dem wir unser Verständnis und unsere Praxis in der Palliative Care weiterentwickeln können – weg von einer einheitlichen, standardisierten Versorgung hin zu einer, die die Vielfalt der Bedürfnisse und Wünsche in den Mittelpunkt stellt. Palliative Care sollte daher in der Vielfalt der Versorgungsstrukturen unseres Gesundheitswesens breit verankert werden.
Dieser Kongress bietet die Gelegenheit, uns auszutauschen, voneinander zu lernen und neue Perspektiven zu gewinnen, um in der Palliativversorgung den Weg der Vielfalt weiter zu beschreiten. Nur durch Kooperation, Offenheit und Respekt können wir die Palliativversorgung in Österreich nachhaltig und zukunftsfähig gestalten.
Daher ist es uns auch eine besondere Freude, erstmals ein eigenes Stundentinnen- und Studentensymposium am Palliativkongress anbieten zu können. Gerade für Studierende ist es eine einzigartige Gelegenheit, in diesem besonderen Rahmen neue Erkenntnisse zu gewinnen, sich mit erfahrenen Expertinnen und Experten auszutauschen und vor allem zu lernen, wie wichtig Vielfalt in der Palliativversorgung ist.
Wir danken allen Referentinnen und Referenten sowie den Organisatorinnen und Organisatoren für ihr Engagement und freuen uns auf spannende und bereichernde Gespräche, Begegnungen und Diskussionen am 9. Österreichischen Interprofessionellen Palliativkongress in Graz.
Wir wünschen Ihnen allen einen erfolgreichen und inspirierenden Kongress!
Die Kongresspräsidentinnen und -präsidenten Bettina Pußwald, Elisabeth Höpperger, Daniela Jahn-Kuch und Andreas Köck
Bettina Pußwald, MSM
Vorsitzende der AG Palliativsozialarbeit
DSAin, Mobiles Palliativteam Fürstenfeld/Feldbach
Elisabeth Höpperger, MSc
Vorsitzende AG Palliativpflege
DGKPin, Demenz Nurse,
Akademische Palliativexpertin
Bezirkskrankenhaus Schwaz
OÄ Dr.in Daniela Jahn-Kuch, MSc
FÄ für Innere Medizin
Universitäre Palliativmedizinische Einrichtung
LKH-Universitätsklinikum Graz
Dr. Andreas Köck, MBA
Leitung Koordination
Palliativbetreuung Steiermark
