Spiritualität in Palliative Care


Die Arbeitsgruppe Spiritualität der OPG befasst sich mit Fragen der Spiritualität im Kontext der Palliativ- und Hospizversorgung. Dabei geht es nicht um die traditionelle kirchliche Seelsorge, sondern darum, welche Rolle von den Angehörigen der Gesundheitsberufe dabei eingenommen werden kann.

Neben medizinischen, sozialen und psychischen Aspekten ist die Sorge um die Spiritualität der PatientInnen eine Kernaufgabe aller im palliativen Bereich arbeitender Menschen. Dies geht sowohl aus der WHO-Definition von Palliative Care als auch aus dem Total-Pain-Konzept von Cicely Saunders hervor. Unter Spiritualität kann die innere Einstellung, der innere Geist wie auch das persönliche Suchen nach Sinngebung eines Menschen verstanden werden, mit dem er versucht, Erfahrungen des Lebens und insbesondere auch existenziellen Bedrohungen zu begegnen (vgl. Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin 2007).
Die Studienlage, vorwiegend aus dem angloamerikanischen Raum, zeigt, dass PatientInnen sich wünschen, von Ihren ÄrztInnen mehr in ihren spirituellen Bedürfnissen wahrgenommen zu werden.

Spiritualität ist im klinischen Kontext ein schwieriger, unscharfer Begriff und darf nicht mit Religion oder Esoterik verwechselt werden. Spiritualität ist konfessionsübergreifend zu verstehen und beschäftigt sich damit, dem Dasein im Rahmen einer schwerwiegenden Erkrankung eine neue Bedeutungsebene zu geben, gerade bei Sinnfragen  und in existenziellen Krisen (nicht nur am Lebensende).

Spiritual Care ist ein Ansatz, im klinischen Kontext (der sowohl den Palliativbereich im Krankenhaus als auch die ambulante oder stationäre Hospizbetreuung umfasst) die spirituellen Bedürfnisse und Nöte zu erkennen, Möglichkeiten eines spirituellen Copings zu nutzen und ein negatives Coping zu vermeiden.


Aufgaben

Die AG Spiritualität möchte Hilfestellungen für Institutionen bei der Implementierung von Spiritual Care bereitstellen und Ausbildungsangebote für MitarbeiterInnen und ehrenamtliche HelferInnen im hospizlich-palliativen Bereich erarbeiten. Die Gruppe strebt regelmäßige Arbeitstreffen am Rand der OPG-Veranstaltungen an, die auf der OPG-Homepage angekündigt werden. Für besondere Impulse sollen ganztägige Klausurtagungen organisiert werden. Alle OPG-Mitglieder und Interessierte sind zur Mitarbeit herzlich eingeladen.

Die AG Spiritualität macht sich zur Aufgabe, Begriffe wie Spiritualität und Spiritual Care zu konkretisieren.

Dies kann geschehen

  • durch Reflexion der eigenen Spiritualität und Erfahrungen im klinischen Alltag,
  • durch wissenschaftliche Überprüfung der (meist angloamerikanischen) Literatur auf ihre Relevanz für unseren im Wandel befindlichen kulturellen Hintergrund,
  • durch Erfahrungsaustausch auf der Ebene der Europäischen Fachgesellschaft.