Stellungnahme der OPG

In einer BBC Dokumentation mit dem Titel "Choosing to Die" zeigte Terry Pratchett, ein englischer Bestsellerautor und bekannter Befürworter der sogenannten Sterbehilfe, den Tod zweier Patienten durch assistierten Selbstmord in der Schweiz. Der Bericht hat europaweit großes Medienecho ausgelöst und wurde von verschiedenen Organisationen aus unterschiedlichen Gründen massiv kritisiert.

Die Österreichische Palliativgesellschaft (OPG) verurteilt diesen Bericht, weil darin dem assistierten Suizid und seiner Durchführung breiter Raum gegeben und dieser idealisiert wird, auf Palliativbetreuung aber, die den wirklich humanen Betreuungsweg von Patienten mit schweren unheilbaren Erkrankungen darstellt, nicht eingegangen wird.

In diesem extrem einseitigen Bericht wird in unverantwortlicher Weise der assistierte Selbstmord für Menschen mit schweren unheilbaren Erkrankungen als der einzig gangbare und einzig richtige Weg hingestellt. So wird dabei völlig vernachlässigt, dass unzählige Menschen in Begleitung ihrer Familien und mit Unterstützung von Palliative Care ihr Leben trotz größter gesundheitlicher Einschränkungen mit Erfüllung und Würde bis zum natürlichen Tod leben. In gleicher Weise werden, offensichtlich ganz bewusst, auch Erfahrungen von Ärzten und Pflegepersonen in Palliative Care vorenthalten, die an täglichen erlebbaren Beispielen zeigen, dass in uns Menschen ungeahnte Fähigkeiten ruhen, uns an schwierige Situationen im Leben so anzupassen, dass unser Leben lebenswert bleibt. Diesen Fähigkeiten auch in schwierigen Krankheitssituationen zum Durchbruch zu helfen, das Leben statt der Erkrankungen in den Vordergrund zu stellen und dadurch mitzuhelfen, dass die Autonomie der Patienten im eigentlichen Sinn gewahrt bleibt, ist der einzig humane Weg und das wichtigste Ziel von Palliative Care.

Palliative Care sagt: Wir sind für dich da, damit du bleiben kannst.

Befürwortung der assistierten Selbsttötung heißt: Wir wollen, dass du gehst. Die Österreichische Palliativgesellschaft lehnt diese Einstellung ab und wird sich auch in Zukunft für eine Beibehaltung der österreichischen Rechtslage, die den assistierten Suizid unter Strafe stellt, einsetzen.